In Wien gehen laufend Konzerte, Kulturabende und auch Ausstellungen über die Bühne. Im Museumsquartier besuchen Kunstfreunde permanent Ausstellungen über Moderne Kunst. In der Albertina bewundern die Besucher die Werke der weltberühmten Künstler: Manet und Picasso. Im MAK wurden den Besuchern, in einer Sonderausstellung, originale Manuskripte der iranischen Buchmalerei näher gebracht.
Kaiser Franz I. liebte Frankfurter Würstchen über alles. Sie waren sein bevorzugtes tägliches Gabelfrühstück, womit Seine Hochwohlgeboren seine Leibspeise höchstpersönlich adelte. Wien war schon immer ein Ort für kreative Ideen. Johann Georg Lahner, der um 1800 herum nach Wien kam, hatte den Mut, etwas Neues zu wagen. Der Fleischhauer kombinierte für seine Würstel Schweinefleisch und Rindfleisch. „Wiener Frankfurter“ nannte er das Endergebnis, in Erinnerung an seine Gesellenzeit in Frankfurt.
Das Kopftuchverbot in den türkischen Universitäten zwingt die jungen Mädchen, nach Wien zu kommen, um hier zu studieren. Umgekehrt nutzen Iranerinnen, die im Iran unter Druck sind, ein Kopftuch zu tragen, in Wien ihre Entscheidungsfreiheit, um sich wohlzufühlen. Hier sorgt eine demokratische Gesellschaft für Menschenrechte und Freiheit. In dieser Gesellschaft provozieren bildhübsche junge Frauen mit dem zart gewickelten und bunten Kopftuch eigene fanatische Landsleute, oder es flanieren „FKK-Anhänger“, in einem bekannten Gebiet in Wien, wie Gott sie schuf, was von einigen anderen auch toleriert werden muss. So ist es eben mit dem Selbstbestimmungsrecht.
Gelaterias haben Wien mit ihrem „echt italienischen“ Eis erobert. Pizzen aller Arten und Dönerkebab sind heutzutage im Straßenbeisl auch für die Einheimischen verlockend. Manch traditionelle Würstelstände sind durch den Umsatzdruck gezwungen, auch u.a. Dönerkebab anzubieten. Zoo-Geschäfte verkaufen im März den „Nowruz-Fisch“ für den iranischen „7-Sin“ Tisch, der nichts Anderes ist als ein Schleierfisch, für den man, durch die Umbenennung, andere Preise als sonst verlangen kann.
Am 21. März steigt das Fieber bei den Iranern. Zahlreiche Vereine und Kulturgruppen, darunter auch VII (Verein iranischer IngenieurInnen), feiern das „Nowruz-Fest“ in den angesehenen Sälen und Hotels. Die Ähnlichkeit zwischen den Bräuchen von Weihnachten und solchen iranischer Winterfeste, zur Verehrung des Sonnengottes „Mithra“, ist nicht mehr umstritten.
Die Palasttreppe in Schönbrunn, welche den Wiener Architekten Fischer von Erlach damals inspiriert hatte, erinnert uns an die „Apadana-Treppe“ des Residenzpalastes von „Persepolis“, genauso wie die Minarette der „Karlskirche“ denen der Esfahan-Moscheen ähneln.
Auch ein Beweis für die Multikulturalität der Stadt Wien sind Veranstaltungen, wie das 28. Festival von ImPulsTanz, das durch die Kooperation des Museumsquartiers zustande gekommen ist. Ein anderes Beispiel ist die poetische wie auch feine Phantasie der weltweit erfolgreichen, traditionsbehafteten Erstaufführung von Akram Khan‘s Gruppenstück in Wien. Inspiriert von der Tradition des Sufi-Tanzes und des persischen Dichters Rumi, taucht Akram Khan in nichtlinearen Vorstellungen von Zeit ein. All das ist ein Zeichen für die Multikulturalität der Stadt Wien, unserer Wahlheimatstadt, die wir sehr zu schätzen wissen.